Hintergrundinformationen

Radfahrende neigen dazu, sich ähnlich intuitiv zu verhalten wie zu Fuß Gehende. Das heißt, sie wählen den günstigsten Weg den aktuellen Gegebenheiten und Erfordernissen entsprechend. Verkehrsregeln sind dabei häufig von sekundärer Bedeutung.

Die teilweise Geringschätzung der Verkehrsordnung ist dabei jedoch nicht allein den Radfahrenden anzulasten. Sie resultiert letztlich aus der Erfahrung ungünstiger infrastruktureller Verhältnisse, die häufig eine Hilf-Dir-Selbst-Mentalität fördert, z.B. wenn Radwege im Nichts enden, Querungen oder Abbiegemanöver Zeit und Nerven erfordern oder die gegebene Radinfrastruktur eben nicht zum Ziel führt.

Dabei ist es vorrangige Aufgabe kommunaler Planer, Infrastruktur so zu errichten, dass Geisterradeln nach Möglichkeit nicht provoziert wird.

Jedoch ist ebenso bei den Radfahrenden anzusetzen, die sich häufig den Risiken des Geisterradelns nicht bewusst sind. Es ist davon auszugehen, dass rund 10 % der Unfälle mit Radfahrerbeteiligung durch Geisterradeln provoziert werden. Damit zählt Geisterradeln zu den Hauptunfallursachen im Radverkehr.

Radverkehr ist umwegsensibel. Daher wird gerade an Hauptverkehrsstraßen oder Brücken mit fehlenden Querungsmöglichkeiten häufig geistergeradelt. Auch wenn Quelle und Ziel des Radverkehrs räumlich eng beieinander liegen oder der Aufwand der Querung in keinem Verhältnis zur linksseitig zurückzulegenden Strecke steht, wird meist auf das zweimalige Queren der Straße verzichtet.

Die Kampagne GEISTERRADELN soll Radfahrende nicht verurteilen, sondern ein Bewusstsein für mögliche Gefahrensituationen schaffen. In den verwendeten Motiven werden typische risikobehaftete Geisterradelsituationen aufgezeigt. Dazu zählt das Radfahren entgegen der Fahrtrichtung auf Radwegen, Radfahr- oder Schutzstreifen, Gehwegen (Rad frei), Einbahnstraßen oder Busspuren. Besondere Gefahrensituationen ergeben sich dabei vor allem in Kreuzungs- und Einmündungsbereichen, da Radfahrende aus falscher Richtung in der Regel nicht erwartet und damit nicht wahrgenommen werden.

Die Kampagne GEISTERRADELN bietet hierfür verschiedene Medien zur freien Nutzung an. Im Materialien-Bereich finden sich fünf Poster-Motive mit typischen Gefahrensituationen. Zur freien Nutzung findet sich auch das Logo der Kampagne, ein Geisterradel-Clip zur Einbindung in andere Websiten, Motive zur Erstellung von Buttons sowie Postkarten-Motive entsprechend eines Verhaltenskodex´.

Diese Vorlagen dienen der Erstellung eigener Materialien und sollen den Aufwand zur Durchführung einer solchen Kampagne für Kommunen und Verbände deutlich reduzieren. Unter Forschung finden Sie zudem den Handlungsleitfaden Geisterradeln mit zusätzlichen Anregungen und Hintergrundinformationen.

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